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125Jahre KVR Jubiläum - KVR

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125 Jahre Kultur- und Verschönerungsverein Rauschenberg
13. & 14. September 2025

Am Samstag, den 13. September, startet um 10 Uhr eine Wanderung auf einem Teil des Panoramaweges auf dem Marktplatz (ca. 12km). Als Besonderheit wird diese Wanderung von der Hütt-Brauerei in Kassel unterstützt, sodass diverse Biersorten und Getränkeangebote zur Verköstigung bereitstehen und es auch Sonderaktionen während der Wanderung geben wird. Ab 16 Uhr steht dann die Einkehr auf dem Grillplatz an und der Abend darf dann in fröhlicher Geselligkeit bei Gegrilltem sowie musikalischer Unterhaltung durch die Band „Holzlos Glücklich“ ausklingen.

Am 14. September beginnen die Feierlichkeiten ab 11 Uhr auf dem Grillplatz mit einem Frühschoppen. Um 12 Uhr wird dann ein Gottesdienst mit Pfarrer Noll auf dem Grillplatz stattfinden, dem sich ein Festkommers anschließt. Der Rest des Tages steht dann wieder im Zeichen eines Familienfestes für alle Generationen. Es gibt Gegrilltes, Kaffee & Kuchen, Hüpfburgen und eine musikalische Untermalung durch den Musikverein Rauschenberg sowie den Posaunenchor Schwabendorf.

Die Vereinsmitglieder freuen sich auf einen starken Zuspruch der Jubiläumsfeierlichkeiten, die die Wertschätzung der Stadtbevölkerung für „ihren“ Verein spiegeln.
Informationen zu uns und unserer Geschichte

In diesem Jahr schaut der Kultur- und Verschönerungsverein Rauschenberg e.V. auf eine ereignisreiche Vereinsgeschichte zurück. Der Verein wurde als „Verkehrsverein Rauschenberg zur Fremdenverkehrsentwicklung, wirtschaftlichen und kulturellen Belebung“ im Jahr 1900 gegründet, goss letztlich aber nur bereits lange bestehende Traditionen in eine Rechtsform.

Bereits im Jahr 1701, so berichten die Chroniken, entdeckten Kinder die Ruine des Schlosses als Spielplatz, sodass der tiefe Brunnenschacht mit großen Steinen abgesichert werden musste, bevor er 1788 endgültig verschlossen wurde. In diesen Jahrzehnten sind auch die Erwachsenen auf den Ruinenplatz aufmerksam geworden. Für das Jahr 1820 wird von umfangreichen Aufräumungs- und Verschönerungsarbeiten berichtet. So vermerkt der Hessenforscher und Archivar G. Landau im Jahr 1832 für den Bergpark Schloßberg „schön gebahnte Pfade, die sich zwischen Blumenanlagen hinziehen, und einladende Ruhesitze“. Vor dem großen Sängerfest 1843 wurde ein Tanz-, Fest- und Versammlungsplatz auf dem Ruinengelände eingerichtet und unter der Leitung des Dirigenten Erhard Weber ein fulminantes Fest mit den Chören aus Kirchhain, Wetter, Rosenthal und Marburg gefeiert. Der Springbrunnen (Fontäne) im Schloßberg wurde am 5. August 1853 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sowie mit Bezug zur großen Fontäne der Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel eingeweiht und sogar mit einer Wasserkantate des Obergerichtsassessors Friedrich Stern besungen. Fünf Jahre Jahre danach verstarb der Mann, der die Fontaine sowie die Anlagen erbaute, Förster Carl Emil Graebe, dem später (1874) das Denkmal Försterstein gewidmet wurde.

In dessen Tradition und Angedenken galt es in den Anfangsjahren des Vereins, Bänke und Wanderwege sowie Anpflanzungen vorzunehmen. Zudem setzte sich der Verein für die Anbindung Rauschenbergs an das Bahnnetz ein. In den 1930er Jahren wurden neue Spazierwege, weitere Ruhebänke sowie die Neufassung der Springbrunnenanlage (Fontaine) im Bergpark Schloßberg sowie die Einrichtung des Heimatmuseums angegangen. Die kontinuierlichen Bemühungen des Vereins führten dazu, dass in den 1980er Jahren bis zu 25.000 Übernachtungen im Luftkurort Rauschenberg zu verzeichnen waren und sich der Verein auf vielen Ebenen unter Führung seines Ehrenvorsitzenden Gerhard Trost (ehem. Revierförster) noch mehr zum Dienstleister der Stadt Rauschenberg entwickelte.

Heute, fast ein Jahrhundert später, setzt sich der Verein mitunter für den Erhalt der o. g. Anlagen ein, die die Rauschenberger Bürgerschaft damals in guter Kooperation mit den Forstbeamten angelegt, gepflegt und gemeinsam weiterentwickelt hat, die jedoch aktuell, zum Schrecken der Bürgerschaft, zur sogenannten Naturwaldentwicklungsfläche umgestaltet wird, womit die Landespolitik das inzwischen jahrhundertelange Engagement von Rauschenberger Generationen buchstäblich mit Füßen tritt.

Die Eselsbornquelle, die den Springbrunnen sowie den Märchenwald mit seinem Mühlrad versorgt, wurde in den 50er Jahren neu gefasst. Jedoch reichte in den Sommermonaten das Wasser nicht aus, sodass unter der Leitung der Vereinsmitglieder Konrad Schäfer und Konrad Klein eine Schlauchleitung vom alten Wasserhaus in der Schloßstraße bis zum Fontänen-Springbrunnen verlegt wurde. Die Bastelarbeiten von Konrad Schäfer sind noch heute im Märchenwald zu bestaunen und erfreuen Jahr für Jahr nicht nur die jüngsten Besucher dieses „Märchengartens“. Die Mühle, das Hexenhaus von Hänsel und Gretel, Rotkäppchen und der böse Wolf oder Frau Holle und viele weitere Märchen sind dort heute noch präsent. Zudem werkelte ein fleißiger Nachfahre von Konrad Schäfer weitere Attraktionen zurecht, sodass man auch die Rauschenberger Prachtbauten (Rathaus, Stadtkirche, Schloßtor, Burgruine) detailverliebt darin finden kann.

Der Chronist schreibt über seinen Spaziergang im Schloßberg: „Die Wege hier oben sind sehr sauber und wegen des Sandbodens nach jedem Regen wieder schnell trocken. Die hohen, dicken und geradegewachsenen Kiefern, Eichen und Buchen sind eine wahre Augenweide. Verkrüppelte Bäume gibt es hier nicht.“  Letzteres war insbesondere den Generationen an Revierförstern zu verdanken, die stets darauf achteten, dass der Baumbestand und auch der Wald gepflegt erschienen und damit den Charakter eines Bergparks abbildeten. Das Ehrenmitglied des Vereins, Revierförster Gerhard Trost, brachte zudem immer wieder „exotische“ Baumarten, insbesondere aus Nordamerika, ein und setzte Lehrtafeln vor die jeweiligen Bäume. Von unserem letzten ehemaligen Revierförster erfuhren wir dagegen, dass wir umdenken müssten und wir eben nicht mehr im Jahr 1850 leben würden, sondern dass man sich dem Jahr 2024 anpassen müsse. Bei einer Fahrt in den Bergpark in Kassel-Wilhelmshöhe haben wir jedoch feststellen dürfen, dass eine solche Naturgestaltung auch im Jahr 2025 nichts von ihrer Faszination verloren hat und stattdessen noch hunderttausende Menschen anziehen kann und man dies obendrein auch noch mit dem UNESCO-Welterbe-Siegel zu würdigen weiß. Ideologie scheint einen Perspektivwechsel auf das ehrenamtliche Schaffen von Generationen offenbar nicht mehr zuzulassen. Uns würde interessieren, wie ein Carl Emil Graebe, ein Gerhard Trost oder ein Konrad Schäfer dieses Treiben kommentiert hätten.

In den letzten Jahren hat der Kultur- und Verschönerungsverein Rauschenberg e.V. einen Arbeitsschwerpunkt darin gesetzt, den Waldspielplatz stetig aufzuwerten und beständig weiterzuentwickeln. Mit den Erlösen aus dem jährlich stattfindenden Familienmärchenfest sowie mit Hilfe von Fördergeldern der Region Burgwald-Ederbergland konnten ca. 35.000€ in Spielgeräte, den Erhalt der Hütten sowie den Märchenwald investiert werden. Die ungebrochene Beliebtheit des Spielplatzes und des Märchenwaldes bei Besuchern aus dem gesamten Landkreis motiviert uns, dieses Engagement auch in Zukunft fortzusetzen.

Ein anderer Schwerpunkt bestand und besteht in der Renovierung und Aufwertung des beliebten Grillplatzes „Simmeplätzchen“. Hier konnten der Neubau des Toilettenhauses, das Pflastern eines Weges, die Dachsanierungen, die Neufassung der Feuerstelle, die Installation von neuen Spielgeräten und die Neubepflanzung realisiert werden. Immer wieder wird der schattenspendende Baum auf dem Grillplatz vermisst. Daher wurde schon vor längerer Zeit beschlossen, dass der Verein anlässlich seines 125-jährigen Bestehens einen größeren Baum auf dem Grillplatz pflanzen wird, der noch lange Zeit an das Jubiläum erinnern soll. Am Jubiläumswochenende des 13. und 14. Septembers soll dies geschehen.

Die Vereinsmitglieder engagieren sich heute als Erben der Generationen vor ihnen. In diversen Arbeitsgruppen arbeiten die Ehrenamtlichen unermüdlich, um die Attraktivität unseres Heimatstädtchens sowie des Bergparks Schloßberg zu erhalten. Letzteres ist dem Verein durch die Beschlüsse auf Landesebene jedoch nicht mehr gestattet, weshalb beispielsweise die Fontäne der Springbrunnenanlage nach Beschädigungen durch die Baumfällarbeiten des Hessen Forstes im Schloßberg trockenliegt und sogar deren Rückbau gefordert wird. Neben den traditionellen Anliegen (Bergpark, Bücherei, Verkehrsbüro, Grillplatz, Waldspielplatz, Märchenwald, Blumenkästen, Wanderwege, … ) sind jedoch auch stets neue Projekte in der Weiterentwicklung festzustellen. Hierbei seien etwa das Scheunen-Café Rausch & Siddel, die Kinderbasare, die Neugestaltung und Neueröffnung des Heimatmuseums oder auch die Feierlichkeiten „750 Jahre Stadtrechte Rauschenberg“ im Jahr 2016 genannt, die unter dem gemeinnützigen Dach des Vereins durchgeführt wurden.

Andreas Pigulla
Formales
Sparkasse Marburg-Biedenkopf, BIC: HELADEF1MAR IBAN: DE36 5335 0000 0072 0013 54
VR Bank Hessenland e.G., BIC: GENODE51ALS
IBAN: DE50 5309 3200 0006 4409 08
Steuernummer: 31 250 56628, FA Marburg-Biedenkopf
Registernummer: VR 30681, Amtsgericht Marburg
Vorstand
Kultur- und Verschönerungsverein Rauschenberg e.V.
Am Markt 2, 35282 Rauschenberg
Vorsitzender: Stefan Schleiter
Vorsitzender und Kassierer: Danny Wissemann
Vorsitzender und Schriftführer: Andreas Pigulla
E-Mail: vorstand@kvr-rauschenberg.de
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