Museum - KVR

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Wir bauen das ehemalige Heimatmuseum der Kernstadt als Stadtmuseum Rauschenberg neu auf
Dem aufmerksamen Beobachter wird es nicht entgangen sein

In den Abendstunden eines regnerischen Mittwochabends wurden drei leblose Gestalten mit einem bisher unbekannten Fahrzeug mit Anhänger angeliefert. Mehrere Personen unterschiedlichen Alters trugen sie durch die Turmtür ins Rathaus.

Handelte es sich hierbei um ein Verbrechen? Hat unsere Stadtverwaltung mehrere Leichen im Turm?
Weit gefehlt... Es war wieder eine Aktion der fleißigen Mitglieder der AG Museum. Sie haben in den letzten Wochen mit Hochdruck am Aufbau und der Fertigstellung der ersten beiden Ausstellungsthemen „Schule“ und „Brandschutz in Rauschenberg“ gearbeitet.
Die drei „Gestalten“ - hochbetagte Kleiderpuppen aus den 1940er Jahren, wurden inzwischen als Feuerwehrleute bzw. Lehrer eingekleidet und ihrer Funktion entsprechend in der Ausstellung platziert.

Nach umfangreichen Recherchen und Planung der Ausstellungsthemen erfolgte die Sichtung der in Frage kommenden Exponate. Nach deren Reinigung bzw Aufarbeitung konnten die beiden Ausstellungsthemen gestaltet werden. Wir werden diese während des Rauschenberger Weihnachtsmarktes, am Samstag, dem 3.Dezember 2022 in der Zeit von 15.00 – 18.00 Uhr präsentieren und freuen uns auf zahlreiche Besucher.

Die IG Schlossberg wird mit Originalen der historischen Ofenkacheln, die seit den 1990er Jahren auf dem Schlossberg gefunden wurden, zwei Vitrinen bestücken.  Wegen des nahenden Weihnachtsfestes werden zunächst biblische Darstellungen, Porträts von Christus, Moses uns Johannes dem Täufer gezeigt. Mitglieder der IG Schlossberg werden ebenfalls vor Ort sein und für Erläuterungen zur Verfügung stehen. Repliken der Ofenkacheln können an diesem Tag käuflich erworben werden.

Gerhard Friedrich & Ulrike Möschet
für die AG Museum
KVR Rauschenberg

Bereits im vergangenen Sommer hat ein neues, besonderes Exponat seinen Platz in unserem Stadtmuseum gefunden.

Einem ehemaligen Bewohner von Rauschenberg ist bei den Vorbereitungen zu seiner Auswanderung nach Südeuropa eine handgezeichnete Karte unseres Städtchens in die Hände gefallen. Glücklicherweise entschied er sich, diese nicht mit in die Umzugskartons zu packen, sondern fragte per Email über Frau Ulrike Huth bei der Stadtverwaltung an, ob Interesse an der Karte bestünde.

Diese zögerte nicht lange und informierte das Museums-Team (herzlichen Dank dafür!), das über Matthias Krause Kontakt zum Besitzer der Karte aufnahm und diese inzwischen in Empfang nehmen konnte.

Im Turmzimmer des Rathauses wurde die Karte behutsam und vorsichtig ausgebreitet und gemeinsam mit Helmut Klingelhöfer ausgiebig begutachtet.

Es handelt sich um eine Tuschehandzeichnung mit weiteren Details in Aquarell- bzw. Lavierungstechnik, die als  eine Kopie, die am 6. Juli 1784, die letzte Ziffer ist nicht eindeutig lesbar, vom Registrator J.G. Gesell in Kassel von der Rauschenberger Stadtkarte angefertigt wurde, deren Original 1740 aufgemessen und gezeichnet worden war. Das Original selbst ist im Hessischen Staatsarchiv Marburg überliefert.

Wie Helmut Klingelhöfer berichtete, wurden in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts überall in der Landgrafschaft Hessen-Kassel Kartierungen der Gemarkungen und Ortslagen vorgenommen und 100 Jahre später um 1850/60 kopiert, um sicherzustellen, dass die Daten nicht durch Beschädigungen und Verblassen verlorengingen. Warum von der Rauschenberger Karte bereits nach wenig mehr als 40 Jahren eine Kopie angefertigt wurde, ist nicht geklärt. Auch die um 1850/60 geschaffenen Rauschenberger Kopien sind im Staatsarchiv überliefert.

Da auch unser Exponat – Papier auf Leinen – bereits brüchig ist, einige Risse und auch Fehlstellen aufweist und überdies nicht ständigem Licht ausgesetzt werden darf, um nicht noch weiter zu verblassen, wird das Original nur zu besonderen Anlässen zu besichtigen sein.

In die Dauerausstellung wird stattdessen eine Kopie in Originalgröße übernommen, auf der sehr schön der mittelalterliche Stadtkern mit den vier vom Marktplatz ausgehenden Straßen, dem Scheunenviertel, das sich mit den Gärten gürtelartig um die Stadt legt, und dem ehemaligen Verlauf der Stadtmauer zu erkennen sein wird.

Es ist auch gelungen, den Zeichner der Kopie zu identifizieren.

Es handelt sich um Johann Gottlieb Gesell, Registrator beim landgräflichen „Steuer-Collegium“ in Kassel, dort ist er seit 1778 als Registrator nachweisbar. 1777 war er noch Skribent, also Schreiber.

Ulrike Möschet
Die großen Ferien haben begonnen und vielleicht beschäftigt sich die eine oder andere Familie in der freien Zeit mit dem Entrümpeln von Dachboden oder Kellerräumen. Sollten Ihnen dabei altbekannte Gegenstände aus der eigenen Schulzeit oder der der Eltern oder Großeltern in die Hände fallen würden wir uns sehr freuen, wenn uns diese für unsere im Aufbau befindliche Ausstellung zur Verfügung gestellt werden würden, gerne auch leihweise für einen fest vereinbarten  Zeitraum.

Pünktlich zum Beginn der großen Schulferien beschäftigen sich die „Museumskümmerer“ mit der Fertigstellung des Schulzimmers aus der Zeit der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts.

Zwei Schülerbänke sowie ein Lehrerpult, eine Tafel und einige kleinere Utensilien konnten wir schon aus unserem Bestand aufbauen. Außerdem haben bereits einige Spenden aus der Bevölkerung den Weg ins Dachgeschoss des Rathaus gefunden, darunter ein alter Kanonenofen, der uns leihweise zur Verfügung gestellt wurde – dafür an dieser Stelle herzlichen Dank an alle Spender und Verleiher!
Gerne nehmen wir weitere Schulutensilien wie Schiefertafeln, Griffel und -Griffelkasten, Hefte und Bücher entgegen.
Neben den Exponaten sind es auch die kleinen Geschichten, die manchmal ganz nebenbei „mitgeliefert“ werden, die unsere Arbeit interessant machen und die wir gerne mit künftigen Museumsgästen teilen wollen.
So erzählte uns Frau Christa Dersch bei der Übergabe des Ranzens ihrer Schwester, dass diese ihn damals von ihrer Patentante bekommen habe. Dass es ein Ranzen für ein Mädchen sei könne man sehr leicht am „Überschlag“ erkennen: Bei Jungs bedeckte der Überschlag den ganzen Ranzen, die Schulmappe für Mädchen kam mit einem halben aus.

Wenn Sie passende Gegenstände abgeben oder leihen möchten oder Anekdoten erzählen können, die nicht in Vergessenheit geraten sollten, lassen Sie es uns gerne wissen.

Ulrike Möschet, Tel. 6314
Hannelore Klein, 8186993
Gerhard Friedrich, 6122
Katrin Richter, 2755
Kevin Boseniuk, 01512 0994142
Längere Zeit war es still geworden um das Museum im Rauschenberger Rathaus.

„Macht Ihr eigentlich noch was?“ wurden wir immer wieder gefragt. Die Antwort lautet: Ja, wir machen was!

Die  vergangenen Monate wurden dazu genutzt, den Eingangsbereich, den großen  Ausstellungsraum sowie die ehemalige „Rauschenberger Stube“ zu  renovieren. Über 50 Arbeitsstunden, verteilt auf vier bis fünf  unermüdliche Museumskümmerer, waren nötig, um die vielen kleinen, durch  raue Fachwerkbalken getrennten Felder abzukleben, zu streichen und  anschließend evtl. entstandene Übermalungen zu entfernen. Mit viel  Kraftaufwand wurden mehrere Dutzend Nägel, die die Exponate der  ehemaligen Ausstellung trugen, aus den jahrhundertealten Balken  entfernt.
Türen wurden aus-  und wieder eingehängt, um besser hantieren zu können, und immer wieder  mussten einige der größeren, im Museum verbliebenen Exponate hin- und  hergeschoben werden.

Einige der großen Vitrinentische haben in inzwischen im „Kleinen Dachmuseum“ in Kirchhain eine neue Bleibe gefunden.
Während  noch die abschließenden Elektroarbeiten bezüglich der  Beleuchtungsanlage durchgeführt werden beschäftigen sich die Mitglieder  der AG Museum bereits mit dem Aufbau der neuen Ausstellung.

Mit  der tatkräftigen Hilfe dreier Mitglieder des KVR konnten zwei alte  Schülerbänke und ein Lehrerpult sowie eine historische Tafel auf die neu  errichtete Ausstellungsebene buchstäblich „gehievt“ werden. Dort soll  ein Schulzimmer aus Anfang / Mitte des 20. Jahrhunderts entstehen, das  von der gegenüberliegenden Empore aus zu besichtigen sein wird.

Um  dieses noch besser ausstatten zu können werden passende  Schulutensilien, z.B. Hefte, Bücher, Schiefertafeln, Griffel und  -kasten, Ranzen und ähnliches aus dieser Zeit benötigt. Wer solches zu  Hause hat und es dem Museum zur Leihgabe oder auf Dauer überlassen  möchte melde sich gerne bei einem der Mitglieder der AG Museum.

Ulrike Möschet, Tel. 6314
Hannelore Klein, 8186993
Gerhard Friedrich, 6122
Katrin Richter, 2755
Kevin Boseniuk, 01512 0994142
Was war?
Das Rauschenberger Heimatmuseum, dessen erste Erwähnung bereits Ende der 1920er Jahre zu finden ist, wurde über Jahrzehnte mit großem Engagement und Hingabe bis zum Ende des vergangenen Jahrhunderts gepflegt. Seitdem die ältere Generation dies nicht länger übernehmen konnte, lag das Museum gewissermaßen brach. Die Räumlichkeiten und zahlreiche Ausstellungsobjekte befinden sich derzeit in einem desolaten Zustand, ein Konzept ist nicht mehr nachvollziehbar.

Was ist?
Eine dem Kultur- und Verschönerungsverein Rauschenberg e.V. angegliederte AG Museum kümmert sich seit Januar 2017 um eine Regeneration mithilfe einer neuen konzeptuellen Ausgestaltung des Museums als Stadtmuseum im Kontext eines historischen Zeitenstrahls. Bis Juni 2018 wurde das Museum in mühevoller, ehrenamtlicher Tätigkeit leergeräumt. Aktuell finden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt. Zeitgleich arbeiten die Mitglieder der AG daran, die ausgelagerten Ausstellungsobjekte mithilfe einer speziellen Software zu inventarisieren sowie zu katalogisieren.

Was wird sein?
Zukünftig wird ein historischer Zeitenstrahl, der überregional-geschichtliche Kontexte berücksichtigt, durch die gesamte Ausstellung führen. Acht 'Zeit(en)fenster' werden geschaffen, die unterschiedliche 'Epochen' repräsentieren. Diese werden jeweils räumlich voneinander abgetrennt. Verknüpfungen werden mithilfe von fünf der Ausstellung übergeordneten und diese durchlaufenden Fragen geschaffen. Diese Fragen sind insbesondere auf das Leben und Arbeiten, den Zeitgeist und zentrale Ereignisse ausgerichtet und lassen sich für alle zeitlichen Epochen beantworten. Sie dienen dazu, Zusammenhänge herzustellen, Wissen zu vernetzen und reflexive Denkweisen anzuregen. Dazu dient ebenso die neue Kinderebene, die es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, Historie auf Augenhöhe erlebbar zu machen. Diese wird ein zentrales Element des Museums darstellen.

Die AG Museum arbeitet seit Januar 2017 an der konzeptuellen und praktischen Ausgestaltung des Museums als Stadtmuseum. Im Kontext eines historischen Zeitenstrahls zeigen wir Rauschenberger Geschichte.
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Formales
Sparkasse Marburg-Biedenkopf, BIC: HELADEF1MAR IBAN: DE36 5335 0000 0072 0013 54
VR Bank Hessenland e.G., BIC: GENODE51ALS
IBAN: DE50 5309 3200 0006 4409 08
Steuernummer: 31 250 56628, FA Marburg-Biedenkopf
Registernummer: VR 30681, Amtsgericht Marburg
Vorstand
Kultur- und Verschönerungsverein Rauschenberg e.V.
Am Markt 2, 35282 Rauschenberg
Vorsitzender: Stefan Schleiter
Vorsitzender und Kassierer: Danny Wissemann
Vorsitzender und Schriftführer: Andreas Pigulla
E-Mail: vorstand@kvr-rauschenberg.de
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